bei unserem Co-Elternmodell kommt ja leicht die Frage auf, wie das eigentlich ist, wenn wir Entscheidungen treffen müssen, wo wir anderer Meinung sind oder wie wir mit verschiedenen Erziehungsstilen umgehen. Vorher dachte ich noch, das wird sicher schwierig. Das Komische ist, da wir zu viert sind, ist es sogar einfacher. Und zwar wahrscheinlich deshalb, weil wir uns in der Regel nicht so polarisieren können wie in einer Zweierbeziehung. Wenn wir uns uneinig sind, sind es oft drei, die es so sehen und eine_r anders. Meist kann sich die eine Person dann eher leichter auf die Meinung der anderen einlassen. Es sind immer 1-2 Eltern eher beweglich, also weder der einen Position noch der anderen zu verhaftet. Das macht es leichter. Beim Thema Erziehungsstile und Regeln haben wir uns zwar auf ein paar Regeln geeinigt (z.B. keine Füße auf den Tisch, kein Essen runterwerfen, Hauen nur, wenn es nicht wehtut usw.), aber wir lassen auch ein einige Unterschiede stehen, z.B. Zahnputz und Einschlafrituale. Das gemeinsame Spielen ist sowieso ganz individuell.
Als wir alle 5 in Italien waren hatte ich mal ein fettes Thema damit, dass nach meiner Wahrnehmung Heiko dem Kind jeden Wunsch erfüllt und sogar noch welche erzeugt, die sie gar nicht selbst hatte. Komischerweise hat mich das so richtig gegen ihn aufgebracht. Zum Glück leben wir in einer Gemeinschaft und ich hatte dann die Gelegenheit, das in unserem „Emum“ (das ist Plenum für emotionale Sachen) auszusprechen. Danach war wieder alles gut, puh! d.h. Schon 2 Jahre sind wir Co-Eltern und insgesamt läuft das Ganze ganz schön leicht, entspannt und freudig. Wow, manchmal kann ich das gar nicht fassen! Wir treffen uns ca. alle 2 Monate, um uns über unser Elternsein auszutauschen. Nicht gerade oft, könnte öfters sein, dennoch geht das so ganz gut.