Mir wurde zugetragen, dass wir gefälligst mal wieder was schreiben sollen. Ja klar ihr habt ja recht. Gibt einfach immer viel anderes am Bildschirm zu tun… und lesen will mensch ja auch noch manchmal… oder Film gucken.
Jetzt schreib ich was aber es ist mitten in der Nacht, wird vielleicht unzusammenhängend.
Jedenfalls Allerdings Immerhin: Alles bestens bei der Gemely. Längst verbringt jede_r von uns ganz selbstverständlich so mehr oder weniger jede vierte Nacht mit Kiko; abends leert sich nach und nach die Wohnküche und dann ist der jeweilige Elternteil allein mit Kiko, es gibt ja immer was Spannendes zu tun (Buch anschauen, Ball werfen, irgendwas untersuchen, essen…) und so schafft sie auch gut die Abschiede von der Biomutter (von mir, dem Biovater, geht der Abschied eher leichter), auch wenn es dabei manchmal kurz Geschrei gibt.
Dass A-lex und Emma auch schon allein mit Kiko unterwegs waren haben sie geschrieben, das war wohl die größte Sensation unserer letzten Wochen. Im Juli werde ich allein mit ihr unterwegs sein, mit wohl so 7-9 Tagen werde ich damit sogar Yuriko toppen mit der Anzahl an Tagen, die ich allein mit Kiko verbringe. Bin gespannt! Und aufgeregt, aber es ist ja noch lange hin.
Komisch übrigens, dass trotz dieser Unabhängigkeit, die jetzt offensichtlich möglich ist, die „Mi“ (Muttermilch) immer noch so wichtig ist, wenn Yuriko dann irgendwann auf der Matte steht… Wenn sie nicht da ist, kommt Kiki tagelang ohne Mi aus.
Wenn ich die Kleine ins Bett bringe, schlafe ich immer mit ein (ich bin früher schon immer so müde geworden, wenn ich dabei war, als Yuriko sie in den Schlaf gestillt habe), und manchmal stehe ich dann gegen Mitternacht nochmal auf (so wie heute). Das finde ich ein bisschen doof – mitten in der Nacht noch wach zu sein ist irgendwie nicht so gut wie abends noch zu lesen oder zu schreiben oder einen Film zu gucken. Aber Kikos Einschlafen zieht sich länger hin als in den ersten Nächten – da hab ich sie mir auf den Bauch gelegt und meist ist sie dann auch bald eingeschlafen… manchmal noch kurz zum Nachtlicht gewandert, dann aber zurück an meine Brust gekrochen.
Jetzt geh ich mit ihr zur Schlafenszeit ab 20:30 Uhr (oft viel später) ins Zimmer, sie schaltet die Dimmer-Nachtischlampe nach Belieben ein und aus, ich lege mich hin und verbreite Müdigkeit, sie wird ruhiger (manchmal noch Buch anschauen dabei) und dann schlafen wir beide ein – ich habe den Verdacht, dass ich sogar noch vor ihr weggedämmert bin. Es gibt keine Zeugen davon…
Nach meinem Aufwachen gegen Mitternacht, nach dem ich entweder aufstehe oder weiterschlafe, schiebt sie sich durchs ganze Bett und ich kann froh sein, wenn ich selbst eine Ecke zum Schlafen finde. Vor Mitternacht bewegt sie sich verrückterweise nicht von der Stelle; ich wache zwei-drei Stunden nach dem Einschlafen oft genauso auf, wie wir uns hingelegt haben, ihr Kopf auf meiner Schulter oder so.
Ansonsten: Ende April 2014, mein Kontakt zu Kiko, zu Yuriko und zu den anderen ist gut. Kiko ist schon sehr sehr fit – auf dem Trampolin (dort hat sie damals die ersten Gehversuche gemacht, ausgerechnet dort, wo es so schwingt!) kann sie jetzt hüpfen und das sieht einfach zum Schreien aus. Heute ist sie auch auf dem Holzfußboden gehüpft wie ein Frosch. Sie kann jetzt Wasser nicht nur trinken, sondern auch wieder ausspucken (hat sie beim/fürs Zähneputzen gelernt), sie freut sich nach wie vor sehr über Katzen, sie sagt jetzt schon mehrere Worte: „macht Emma“ könnte „was macht Emma?“ bedeuten. Irgendwie verstehen wir sie sehr gut. Oft sagt sie nein und manchmal ist sie dabei nicht 100-%ig ehrlich („hast du was in der Windel?“), oft aber schon („willst du runter vom Arm?“, „bist du müde“). Vieles hat sie nach mir benannt, auch die anderen Eltern dürfen sich öfters mal mit meinem Namen schmücken. Wir tragen sie immer noch viel herum, manchmal will sie sich gar nicht absetzen lassen.
Ich glaube weiterhin (ich schreib das mal weil wir so wenig bloggen, es gilt, bis ich was anderes schreibe, ok?), dass das schon sehr erfolgreich und bemerkenswert ist, was wir hier machen, und dass es Kiko sehr gut bekommt, auch wenn es offene Fragen gibt:
Könnte der 2-stündige Schichtwechse ein Problem für sie sein, kriegt sie zu früh mit, dass ein (Erwachsenen)Leben (in unserer Kultur) von der Zeit diktiert wird?
Sind wir viel zu begeistert von ihr (noch begeisterter als Elternteile, die allein oder zu zweit klarkommen müssen, weil wir entspannter sind und weniger gestresst), als dass wir ihr echte Grenzen setzen können?
###wenn dieser Satz hier als Letztes steht, dann ist Kiko aufgewacht und ich musste fix zu ihr und konnte gerade noch diesen Beitrag posten…