joel’s my name

i grew up in northern german countryside in a small village. 300 inhabitants, all white, quite a few farms still, including our own. my family was quite small, at least concerning kins, who mostly lived in a 15 km radius. the „core family“ was all three generations under one roof, this was true for pretty much all the farms in the village – it was necessary to be able to manage the farm. child care was shared by parents and grandparents (usually from the father’s side) and as soon as we children were big enough (i guess about 3 or 4 years old), we took off on our own to play in gangs all over the place. we, that was (is) my 2 younger sisters and me. we had a good time, mostly – although not always together!

our life was informed by living close to the natural world, close to (farm) animals, close to friends. it was affected by farm life and having to help out in holidays and in normal life, too. it was also affected by a small town scene with a pretty cool youth centre and another youth education centre nearby, where we did workshops on photography, screen printing, drumming,… and by the cities of hannover, hamburg and bremen in nearly equal distance – which lead us to listening to indie, punk and ska and to loving the anarchist songs of the levellers and new model army. i started skateboarding at 15 and loved it for years. i went vegan and straight edge at 18 and lived on the edge of being into animal liberation and being in charge of a pony and a horse that had shared most of my youth life with me.

from early on i was as sure as i could be that i did not want to have children on my own. still, i really like children and want to live close to them, all the more since i moved to a big community where i’ve got the chance to witness many of them grow up! so living in a smaller group now that has a baby is a big present.
i would like to find a good balance of living with kids and accompanying them on their path to becoming older and of all of us older ones having the space we need for self-expression and for critically looking at what happens in the world. sharing responsibility for children seems like a good option to give freedom to all sides…

that’s me, yuriko

da hier ja verschiedene personen mit verschiedenen perspektiven auf das alles schreiben, stelle ich mich mal kurz vor. ich nenne mich hier yuriko und bin die biologische mutter, also die person, die the little one gebären wird.
ich stamme aus einer oberflächlich betrachtet behüteten welt einer mittelklassefamilie, mit reit- und klavierunterricht und so. meine familie war jedoch mitglied eines pseudoreligiösen kultes, und ich war von anfang an sexualisierter und psychischer gewalt ausgesetzt, bis ich mit anfang zwanzig abtauchte, meinen namen änderte und fast alle kontakte zu früher abbrach. mit den klassischen folgen: traumastörung, depressionen, selbstverletzung. eine zeit lang hatte ich nicht mal eine eigene wohnung.
ich hatte trotzdem noch lange das klassische bild im kopf von mann und familie. bis ein partner mir sagte, dass er mich schlicht für zu psycho halte, um mit mir kinder zu zeugen. danach dachte ich das auch lange – dann bekam ich immer mehr boden unter die füße, habe gelernt, gut für mich sorgen. habe mich auch in frauen verliebt, ganz neue kontexte kennen gelernt. und gemerkt, dass ich in das klassische modell von mama-papa-kinder wie in meiner ursprungsfamilie nie mehr zurück will, und da vermutlich auch nie besonders glücklich mit geworden wäre.
jetzt lebe ich mit einem männlichen partner in einer gemeinschaft, die für mich immer mehr zu meiner wahl-familie wird. und habe mir wieder zugestanden, kinder in meinem leben haben zu wollen. wir haben dieses kind dann allerdings zunächst gewollt und geplant, bevor klar war, ob es andere geben würde, die nahe bezugspersonen oder gar auch eltern sein wollen – das war nicht besonders reflektiert und ich bin froh jetzt, dass es diese tollen leute gibt.
ich habe noch immer hin und wieder beschissene zeiten, in denen ich für andere dann emotional schwer greifbar bin, nur körperlich anwesend. das wird sich durch das kind vermutlich nicht auf magische weise ändern. mit den anderen bezugspersonen hoffe ich, dem kind ein netz von personen zu geben, in dem es sich dann geborgen fühlen kann. und ich freu mich aber auch einfach, so was schönes wie das begleiten eines heranwachsenden menschen mit anderen teilen zu können.
ansonsten versuche ich gerade, meinen uni-abschluss fertig zu machen. ich lese und schreibe, mag zines, mache kunst und klamotten, und mag es, gruppenprozesse zu erfahren und zu begleiten. ich rede mit bäumen, meditiere und mache yoga. und vermisse in der verlassenen gegend, in die es mich verschlagen hat, aikido, theater und ein stammcafe um die ecke.