Ups, mal eben zweieinhalb Jahre nicht mehr im Blog geschrieben. Da könnte die eine oder der andere ja direkt ins Grübeln kommen, ob es uns eigentlich noch gibt…? Ja, tut es, und wie. Und weil ich persönlich gerade so ne Phase durchmache, wo ich mich frage, ob ich mein Leben eigentlich genug wahrnehme oder ob ich nicht vielleicht viel zu sehr durchrausche, geh ich jetzt noch nicht an die Arbeit (heute ist sowieso Feiertag, aber so wie ich drauf bin, arbeite ich ganz normal meine Listen ab wie jeden Tag), sondern reflektiere mal ein bisschen über uns und über mich.
Also, die Kinder sind ja jetzt 10 (Kiko) und 7 (die Jungs). Kiko ist total selbständig und gut beschäftigt, sie hat wieder ihren Schneckenclub, in dem sie Schnecken versorgt und ständig aufräumen und verbessern muss, teils allein, teils mit ihren Freundinnen. Sie turnt am Vertikaltuch, arbeitet sich durch das Greta-Thunberg-Klimabuch und liest und liest und liest. Ihre beste Freundin wohnt jetzt direkt nebenan; ich war Bauleiter bei dem Haus, das da jetzt steht. Der Vater ihrer Freundin hat Hühner mitgebracht, die jetzt auf unserem Gelände herumscharren und picken und gackern und Eier legen. Da die Familie von Kikos Freundin gerade verreist ist, ist Kiko zuständig und sammelt die Eier ein und bringt sie uns. Dabei ist sie inzwischen nach A-lex die strengste Veganerin in der Familie und isst selbst gar keine. Vorgestern war die Aufregung groß, weil das Huhn Monique nicht aufzufinden war, dabei hat Kiko die Aufgabe, es jeden Abend in den Stall zu scheuchen als Schutz vor dem Fuchs. Monique hat die Nacht aber irgendwo draußen verbracht und ist dann gestern Vormittag plötzlich aufgetaucht. Sie schien irgendwo ein Nest zu haben und zu brüten, dabei haben die Hühner keinen Hahn und die Eier können gar nicht befruchtet sein. Ich habe (von Kiko) gelernt, dass auch brütende Hühner zwischendurch aufstehen, sich was zu essen sammeln, kacken und im Sand baden, bevor sie weiter brüten. Bei der Gelegenheit hat Kiko sie dann entdeckt, sich auf die Lauer gelegt und zweieinhalb Stunden lang beobachtet. Das Nest war gut versteckt im hohen Gras. Gestern Abend wurde Monique dann einfach in den Stall getragen zu ihrem eigenen Schutz, diese Aktion musste ausgerechnet A-lex begleiten (der gestern für Kiko zuständig war), obwohl der es aus ethischen Gründen total ablehnt, dass Hühner überhaupt zum Eierlegen gezüchtet und gehalten werden. Er meinte auch, dass sie nur so viele Eier legen, weil man sie ihnen immer wieder wegnimmt.
Na, jedenfalls kamen unter Monique 16 Eier zum Vorschein! Ich hatte die Nacht mit den Jungs und heute früh gab es dann Rührei satt in unserer veganen Küche. Ich hab noch gewartet, bis A-lex weg war (ich glaube, er hatte sich schon damit abgefunden, dass wir die Eier bei uns essen); Emma hat sich gefreut und ordentlich reingehauen. Die Jungs sind nach dem Frühstück gleich verschwunden, Ta war mit der anderen Nachbarin verabredet, die zwar kleiner als er ist und noch in den Kindergarten geht, die aber gestern Geburtstag mit Ta und Noam gefeiert und irgendein großartiges Bauprojekt mit Ta angefangen hat. Noam hat eigentlich auf dem Sofa einen Comic gelesen (er konnte nach einem halben ersten Schuljahr schon ziemlich gut lesen), aber ist dann doch auch mit abgezischt. Emma, die heute Vormittag bei den Kindern ist (Ferien!), hat sich Zeichenarbeit mitgebracht und wird wohl illustrieren, wenn die Kinder ausgeflogen sind. Ich bin heute Nachmittag bei den Kindern, wenn die denn dann da sind. Wenn nicht, hab ich auch selbst ein gutes Buch zum Lesen. Ich muss heute noch abschließende Bauleitersachen machen und ich hab ein Serverproblem, mit dem ich als Megadummie nicht besonders fix weiterkomme. Die Website meines letzten Films ist seit Wochen offline, keine*r kann ihn kaufen und streamen. Aber irgendwie will ich es wissen und das delbst wieder zum Laufen bringen. Ich könnte ja auch einfach Websites mieten, bei denen alles von anderen gemacht wird.
Ansonsten bin ich mit einem Politik/Kunstprojekt beschäftigt, für das ich auch unterschiedlich stark motiviert bin.
Und jetzt zähle ich wieder so auf, was bei uns passiert, was für den Blog ja wohl gut ist, aber es bringt mich noch nicht so ganz ins Philosophieren. Obwohl das das schönste Erlebnis beim Schreiben wäre. Letztes Jahr habe ich einen Roman fertig geschrieben, das ist im Vergleich schon toll, wenn man sich alle Zeit der Welt lassen kann, um eine Geschichte zu erzählen, und nicht versucht, seinem eigenen Leben erklärenderweise hinterherzuhecheln… Und dann eigentlich schon keine Lust mehr hat, wenn das Allernötigste aufgeschrieben ist. Na, vielleicht mal mehr zu den Gefühlen ein andermal. Themen wären sonst auch: Schule, Familienberatung…
Ich frag mal die anderen, ob wir eigentlich mal unsere Identität lüften könnten, dann könnte ich denen, die diesen Blog vielleicht noch lesen, mal ein Filmchen über uns empfehlen…