(fast) 24 stunden alleinerziehend

sooooo, jetzt bin ich mal wieder ganz allein mit kiko. im januar sind wir zwei schon einmal gemeinsam verreist für fünf tage, aber seitdem hatten wir das noch nicht wieder. alex und emma sind bei einem seminar, heiko hat seinen zweiten truppmanns-lehrgang für die freiwillige feuerwehr, (und da sind sogar 1/3 frauen* dabei!), joel gibt ein seminar und unsere weitere mitbewohnerin besucht freund_innen.
und wisst ihr was? ich finde es ein bisschen aufregend. schön aufregend, aber trotzdem ein bisschen aufregend. dabei mache ich mir gar keine sorgen, dass irgendwas blöd laufen könnte. ich merke einfach, dass es eine andere art von daueraufmerksamkeit erfordert, kikos bedürfnisse ganz allein im blick zu haben. ich meine, das ist sowieso ein bisschen immer so bei mir, seit sie auf der welt ist. aber wenn ich sie bei den anderen gut aufgehoben weiß, dann kann ich auch schon mal ganz gut in meiner diplomarbeit abtauchen, oder im netz oder sonst wo.

während ich das jetzt schreibe, geht mir die frage durch den kopf, ob viele von euch, die das lesen, sich jetzt denken, dass das luxusprobleme sind, und dass ich ja keine „richtige“ mutter bin, wenn ich es nach fünfeinhalb monaten noch aufregend finde, länger allein für sie verantwortlich zu sein. weil zu elternschaft leiden und aufopferungsbereitschaft dazu gehört, und wer nicht mindestens im ersten jahr die ganze zeit mit kinntiefen augenringen herumläuft, gar nicht erst mitzureden braucht. ha, mal wieder ein inneres elternbild entlarvt!

aber jetzt mal ernsthaft: hat eine_r von euch lesenden da draußen sowas gedacht? und traut sich, mir das als kommentar zu schreiben?

das ist überhaupt ein ganz schön interessantes thema, diese vielen kleinen, sich immer wieder heimlich anschleichenden, gut verinnerlichten gesellschaftlichen elternrollenbilder. ich finde es ganz schön anstrengend, wie die immer wieder versuchen, mir unsere wohl überlegte und selbst gewählte, mich eigentlich sehr beglückende gemely madig zu machen in meinem kopf.