Das wollte ich schon lange posten: Wir ernähren unsere Kinder nämlich seit vielen Wochen schon erfolgreich mit veganer Babymilch aus eigener Rezeptur. Schließen aber jede Haftung aus, wenn es bei anderen Kindern nicht so gut funktioniert!!
Wir hatten ja nie genug Muttermilch für beide Zwillinge und haben deshalb Babynahrung aus Kuhmilchpulver zugefüttert. Inzwischen haben sich die beiden sogar selbst abgestillt, essen schon alles Mögliche dazu, wollen aber (vor allem nachts) immer noch was weißes Flüssiges.
Es gibt eine vegane Milchpulveralternative auf Sojabasis, die ist aber nicht bio und es wird auch nicht garantiert, dass die verwendeten Sojabohnen nicht gentechnisch verändert sind.
Und sonst haben wir nur ein sauteures französisches Produkt gefunden (30 Euro die Dose).
Wäre ja nicht schlimm, aber drei von vier Eltern sind überzeugte Veganer*innen und – viel wichtiger – besonders Ta war oft recht verschleimt, hat viel gehustet und wir hatten die Kuhmilch im Verdacht, das zu verursachen. Auch unsere Heilpraktikerin (zu der zumindest dieselben drei Eltern, die auch vegan leben, großes Vertrauen haben) fand das naheliegend und sie hat dann auch vorgeschlagen, doch einfach selbst was zu mischen auf der Basis von Kokos-Reisdrink. Sollten wir Hirse mit reinmachen, meinte sie, das sei kein richtiges Getreide (weil richtiges Getreide auch wieder verschleimt und außerdem Gluten und so…) und macht satt. Und dann (da wurde sie dann sehr vage) noch Wildkräutersmoothie oder sowas… (im Winter schwierig). Da haben wir dann rumexperimentiert; Emma hat (schon wieder war die Mathematik wichtig) anhand der Nährwerttabelle der gekauften Milchpulverbabymilch (Pre-Milch) ermittelt, was so ein Baby anscheinend braucht (soundsoviel Fett, Protein, Eiweiß usw.) und woher wir das vegan kriegen… Und dann mithilfe von Freunden ausgerechnet, woraus unsere selbstgemixte Milch bestehen soll.
Der Erfolg war groß – die Babys trinken das gerne und sowohl Ta als auch Noam sind wirklich gesünder, seit sie das bekommen. Und hier kommt das Rezept, auf das das Internet gewartet hat:
GEMELYS BABYMILCH VEGAN
(ergibt zwei Liter)
60 g Mandeln und 10 g Sesam zusammen einweichen, z.B. über Nacht.
Spülen und mit 760 ml Wasser mixen* (wir haben einen kräftigen Vitamix-Mixer).
Das durch einen Nussmilchbeutel (z.B. http://raw-living.de/equipment/universal-nussmilch-beutel.html) filtern, damit keine Stückchen die Babyflaschensauger verstopfen (die im Beutel zurückbleibende Pulpe bereiten A-lex (Rohköstler) und Emma mit Zwiebeln und Gewürzen zu einer Art Aufstrich zu, der lecker in Chinakohlblättern mit Sauerkraut o.ä. schmeckt).
Jetzt haben wir einen knappen Liter Sesam-Mandelmilch in Rohkostqualität (zumindest, wenn Sesam und Mandeln nicht erhitzt waren … Bei uns zu Hause ist Rohkost halt ein großes Thema…).
Dazu kommen: 50 g Hirseflocken (http://www.holle.ch/de_DE/bio-babybrei-hirse, allerdings finden wir dieses Produkt im Handel nur mit einem Reisanteil und nicht so, wie auf dieser Website dargestellt als 100 % Hirse…)
40 g Hanfsamen.
Das wird jetzt wieder gemixt* und muss dann auch wieder vorsichtig durch den Nussmusbeutel gedrückt werden. Die Pulpe verwenden wir nicht, weil sie nicht roh ist wegen der Hirseflocken… Kann natürlich jede*r so machen wie er/sie will. Wer kein*e Rohköstler*in ist, muss eigentlich nur einmal alles durch den Beutel drücken und kann mit der Pulpe tun, was er/sie möchte.
Jetzt geben wir einen Liter Kokos-Reisdrink (http://www.natumi.com/produkte/reis/reis-cocos.html oder http://www.provamel.com/de/produkte/kokosnussdrinks-reisdrinks/reis-kokos?cid=6685#product) dazu uns haben zwei Liter Babymilch, die unsere Zwillinge durch den Tag bringen.
Inzwischen sollten wir das Rezept mal verändern, denn sie sind ja schon größer und brauchen wahrscheinlich was Sättigenderes, aber momentan machen wir von allem einfach mehr rein, das ist auch nicht verkehrt. Und es wird ja immer mehr Banane, Gemüse(-brei) und inzwischen auch Brot gegessen.
Wir bereiten täglich diese zwei Liter Milch zu, bewahren sie im Kühlschrank auf, verwenden sie nach dem Erhitzen aber auch mehrere Stunden lang. Im Zweifelsfall probieren wir vorher, ob sie noch gut ist. Wir nehmen sie auch mal erwärmt in einer Thermoskanne mit, geht auch.
Da ich weiß, dass die Babys nachts mindestens 2-3 Stunden Pause zwischen den Mahlzeiten machen (lieber natürlich länger), stelle ich mir nach dem Füttern eine gekühlte Flasche mit 200 ml in einen Flaschenwärmer, der an einen Timer angeschlossen ist und erst nach zwei Stunden angeht. Dann habe ich eine warme Milch, wenn das Kind wach wird.
Übrigens geben wir den Kleinen noch täglich einen Tropfen B12 (https://www.kloesterl-apotheke.de/Produkte/Methylcobalamin-aktiv/pc/5161/), essen sie ohne Murren vom Löffel.
*zum Mixen, wer das nicht weiß: Lieber bei beiden Mixvorgängen nicht gleich die ganze Flüssigkeit zu den Nüssen/Saaten/Flocken geben, sondern erst mal das Feste mit einem Viertel bis Drittel der Flüssigkeit ordentlich kleinmixen… Und dann erst das restliche Wasser (beim ersten Mal) bzw. die restliche Mandelmilch (beim zweiten Mal) dazugeben.