Verantwortungsdiffusion

wenn z.B. 4 Eltern mit Kiko einen Ausflug ins Cafe im benachbarten Dorf machen, aber keiner dran denkt, dass das ja in die Abendessenzeit fällt und mensch was für das Kind zu Essen mitnehmen sollte. Es gibt natürlich auch den umgekehrten Fall, dass verschiedene Eltern was zu Essen vorbereiten und sie dann zwischen Avocado, Kartoffel, Reisbrei, Gemüse usw. auswählen kann…..bzw. wir Eltern die Reste vertilgen.

verschiedene Rollen in der gemely

Mal was für den blog schreiben
ich hab lang nichts geschrieben, wo doch so viel passiert in unserer gemeinsamen Elternschaft. Nach wie vor teilen wir uns zu möglichst gleichen Teilen die Betreuungszeiten, entscheiden gemeinsam und tauschen uns über Fragen und erlebtes aus. Aber etwas hat sich verändert und das hält mich ganz schön auf Trab. Kiko unterscheidet nun viel mehr unter uns vieren. Yuriko ist in bestimmten Situationen die Einzige, bei der sie sein will, z.B beim Einschlafen, beim Aufwachen, natürlich alles rund ums Stillen, aber auch einfach abends, wenns ans Abendritual geht. Wenn yuriko im Raum ist, dann landet kiko früher oder später auf ihrem arm oder Schoß. Heiko kommt dann an zweiter Stelle, da geht sie tendenziell auch in allen Situationen hin, z.B morgens beim Aufwachen oder so.
Bei Alex kann ich das gerade nicht so einschätzen, der war gerade weg, aber es gab Zeiten, da hatte ich das Gefühl, sie ist bei allen anderen lieber als bei mir. Es gab Zeiten, da konnte ich das überhaupt nicht wegstecken, da ist mir das so richtig reingefahren und das hatte mit Kiko dann gar nichts mehr zu tun, sondern nur noch mit meinem Thema „abgelehnt werden“.
Manche werden vielleicht sagen, das ist alles ganz normal, viele Väter machen einige so Phasen durch wo sie total abgemeldet sind und in gewissem sinn bin ich da ja in einer art Vaterrolle. Ich bin mittlerweile an dem Punkt, wo ich es annehmen kann, dass ich nur für bestimmte Dinge in Kikos Leben dasein kann, z.B. tagsüber zeit miteinander verbringen, spielen, ihr die welt zeigen, sie auch mal füttern, sie tagsüber im Manduka schlafend herumtragen..
Dennoch sind die Situationen, in denen sie schreit, wenn ich sie nur berühre, erschreckend, sie machen mich ratlos. So gerne würde ich ihr meine Liebe und meine Unterstützung in alllen Lebenssituationen schenken und das geht ja anscheinend nicht. Ich habe dann sogar Angst, ich quäle sie, wenn ich sie anfasse und das will ich ja auf keinen Fall.
Ich frage mich also beständig, woran das liegen kann und v.a. Was ich tun kann, denn sowas kann sich ja potentieren, wenn ich verunsichert bin und sie das spürt und so weiter,
Meine Beobachtungen:
wenn ich mit was anderem (z.b. Beruf) sehr absorbiert bin, ist es stärker, ich war von uns allen bisher auch am meisten verreist oder anderweitig vollzeitbeschäftigt. Wenn ich schlecht drauf bin ist es auch doller.
Es ist mir auf jeden Fall klar, dass Yuriko eine viel nähere Beziehung zu ihr hat durch Schwangerschaft, Geburt, Stillen usw. wir haben da ja auch nicht massiv gegengesteuert mit Fläschchen und abpumpen und so, wollten wir nicht. Die Tatsache, dass Xuriko und Heikp ein Paar sind, macht auch was, das merkt Kiko und evtl. gibt’s auch eine verbindung zum leiblichen Vater, die da durchschlägt, dass sie bei ihm mehr Sicherheit hat.
Im Moment denke ich darüber nach, ob es daran liegt, dass sie Angst hat, ich könnte sie ihrer Mutter wegnehmen als zweitmutter. Vielleicht hat es aber auch mit ganz eigenen Themen zu tun von mir, ich wollte ja auch Kinder und es hat nicht geklappt, was sehr schmerzhaft war. Ich hab das zwar losgelassen, sonst könnte ich das so gar nicht, was wir da gerade machen, aber ist das schon ganz verarbeitet? Spielt das da rein, steht das auch zwischen uns Frauen?
Puh ganz schöner Brocken….ich bin dran, was bleibt mir anderes übrig. Jetzt gerade schläft sie, yuriko ist bei Alex, ich passe auf. Das geht!!!!! yeah!

Nachtrag 2 Wochen später: es hat sich einiges entspannt, ich kann es leicher nemen, wenn sie mal nicht bei sein will und sie ist jetzt auch meistens entspannt, wenn cih sie nehme. ich hatte was ausprobiert und glaube, das hat gewirkt. Ich hab ihr erzählt, dass ich auch ein Kind gebären wollte und das es nicht geklappt hat und das das sehr traurig war, aber dass ich sie nicht für mich alleine will, sondern nur mit den anderen zusammen, dass ich sie nicht ihrer mutter wegnehmen will.
Im Moment ist sie übrigens total heiko-fixiert, es ist eben immer wieder anders, jeden tag.