Bezugspersonen

Erstens möchte ich drauf hinweisen, dass ich soeben noch einen neuen Beitrag zum 28.12.2012 hingepostet habe – wir haben nicht überall Internet, deswegen bleiben Beiträge auch mal liegen.
Schlaufone mit Dauer-Internet und so was gibt es auf unserem Planeten nämlich nicht. Wir sind das große Offline-Abenteuer!

Zweitens muss ich zu eben erwähntem Beitrag ergänzen, dass das Zaubermittel Kinderwagen ein wenig von seiner Zauberkraft verloren hat. Gestern war ich mit Kiko 20 Minuten unterwegs und habe auch die Tipps aus der einschlägigen Literatur befolgt, jedes Schlagloch mitzunehmen und generell den holprigsten Weg zu wählen – ohne Erfolg. Schnute ist nicht eingeschlafen.

Drittens möchte ich zur Bezugspersonenfrage was sagen/schreiben. Ich habe nämlich vorgestern selbst halb erfolglos versucht, die Süße mit abgepumpter Milch und dem „Calma“-Spezialaufsatz auf der Flasche zu füttern, als sie Hunger hatte und Yuriko auswärts unterwegs war – und auch nur mit mäßigem Erfolg. Sie hat zwar 25 ml getrunken, aber so glücklich wie beim Stillen wurde sie dabei mitnichten. Und dann war auch Schluss. Sie wollte das Plastikding nicht mehr. Als dann Yuriko zufällig schon nach Hause kam und übernommen hat, war das fürs Baby jedenfalls gut. Ich hätte sie herumgetragen und es immer wieder versucht… Ich hätte gar nicht allzu schlimm gefunden, dass sie noch weiter geweint hätte, aber besonders inspirierend wäre die Erfahrung für sie wahrscheinlich nicht gewesen (und übrigens kann Yuriko das viel weniger ertragen als ich, wenn die Kleine mal ne Weile weint).

Wenn wir wirklich vermeiden wollen würden, dass Yuriko Kikos Hauptbezugsperson würde, müssten wir alle – auch Yuriko – sie mit der Flasche füttern. Sonst fände sie die Brust immer besser. Und das würde Kiko eine wichtige Erfahrung von Geborgenheit nehmen und auch der Beziehung zwischen Kiko und Yuriko (warum habt ihr eigentlich alle so komische Blognamen… Fragt sich „Hei-ko“) eine supertolle Komponente nehmen, die wir beim Flaschenfüttern sowieso nicht hätten. Dieses Einschlafen mit der warmen Brustwarze im Mund… Ich kann schon verstehen, dass das schön ist. Und das hat nichts damit zu tun, dass ich Ys Partner bin.

Also ist die Mutter die Mutter…? Ich finde es ok. Ob A-lex und Emma damit zufrieden sind, dann eben auch „nur“ Väter zu sein…? Actually, I hope so. Ich habe jedenfalls nicht den Anspruch, für politische Statements („Tod allen Rollen“) offensichtlich gut funktionierende Beziehungen (Mutter-Tochter) und Mechanismen (Stillen) zu opfern…

Ob sich darüber wohl jemand aufregt?

Übrigens ist es in unserer Gruppe gerade saugemütlich. Ich bin noch ein bissel krank und von den Feiertagen ist auch noch so eine leichte Gleichgültigkeit gegenüber der Schreibtischarbeit übrig geblieben… Wenn wir dann so zusammen in unserer Wohnküche samt großem Polsterpodest abhängen, dann kann ich schon ganz schön zufrieden sein.

4 Gedanken zu „Bezugspersonen“

  1. hm… die calmaflasche ist auch nicht der weisheit letzter schluss. sinnvoller waere vermutlich eine becherfuetterung. da kann man (finde ich zumindest) auch die wertvolle abgepumpte milch besser dosieren. und kinder schnallen das recht schnell, wofuer es gut ist. saugverwirrung gibts auch nicht.

  2. Mh, das mit der „HauptbezugsPerson“ war hier nach der Stillzeit relativ fix ausgeglichener und jetzt (der kleine Mensch ist 1 Jahr und 7 Monate da) ist es, glaube ich, ganz ausgeglichen. Klar hat es mal mehr Lust auf diese oder jene Person und ist mehr oder weniger Klammeräffchen, aber: gut verteilt.

  3. Ich muss sagen, mit meiner großen Tochter ist es auch nicht immer einfach. Sie wohnt bei der Mutter und wurde auch gestillt. Bin zwar einmal die Woche da, aber man merkt ganz klar, dass sie zu ihrer Mama ein ganz anderes Verhältnis hat, als zu mir. Ist aber auch irgendwo verständlich. Bei meiner anderen Tochter ist es ganz anders. Da kann man überhaupt nicht ausmachen, dass sie eher zu mir oder zu ihrer Mutter tendiert. Das liegt wohl zum Einen daran, dass sie bei uns wohnt und zum Anderen auch, dass sie nicht gestillt wurde. Daher konnte ich dann auch mal tätig werden. Ich denke, das ist dann schon ein großer Pluspunkt für den Vater.

    Liebe Grüße,
    Daniel

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