4:1 vs 2:2

Emma, Kiko und Yuriko waren zusammen im Nachbarstädtchen im Café und haben dort Fiona getroffen. Die ist 8 Jahre alt und hat draußen vor dem Café bei den Spielgeräten mit Kiko Kontakt aufgenommen, und dann sind irgendwann alle ins Gespräch gekommen.
Nach einer Weile hat Fiona Emma gefragt, ob sie Kikos Oma ist. Emma hat gelacht und gesagt, dass sie Kikos Mutter ist. Da hat Fiona überlegt und dann Yuriko gefragt, wer sie denn dann sei. Yuriko hat geantwortet, dass sie auch Kikos Mutter ist, dass Kiko zwei Mütter hat. Da hat Fiona erst ein bisschen verwirrt geguckt, und dann hat sie gefragt, ob wir das schon immer so gewollt hatten. Und Yuriko hat gesagt, naja, das haben wir geplant, als Kiko in meinem Bauch war.

Dann haben Fiona und Kiko ein bisschen weiter gespielt.

Und dann hat Fiona erzählt, dass sie und ihre Freundin und noch ein Freund, wenn sie zusammen Familie spielen, immer alle zusammen ein Kind kriegen. Und die Mädchen halten dann immer ihre Bäuche aneinander und machen so, dass das Baby in beiden Bäuchen drin ist. Ob wir das vielleicht auch so gemacht haben? Da haben Kiko und Emma Fiona erzählt, dass das mit echten Babys leider nicht so funktioniert, und dass Kiko deshalb nur in Yurikos Bauch drin war, aber dass Emma währenddessen schon viel mit Kiko im Bauch geredet hat.

Dann hat Fiona nochmal kurz überlegt und gefragt, wie Kiko denn dann in Yurikos Bauch reingekommen ist, wo wir doch zwei Frauen sind. Da haben Emma und Yuriko dann erzählt, dass Kiko auch noch zwei Väter hat, und dass alle fünf zusammen in einem Haus wohnen. Das mit dem einen Haus fand Fiona dann ziemlich erstaunlich – sie selbst nämlich hat eine Mutter und einen Vater, aber dafür zwei Zuhause, in denen sie abwechselnd wohnt.

Alle waren sich einig, dass es ganz schön unterschiedlich sein kann, wie Kinder und ihre Familien leben.
Dann kam Fionas Vater und die beiden sind zu sich nach Hause gegangen.

Ein Gedanke zu „4:1 vs 2:2“

  1. Schön, dass ihr in letzter Zeit so viel geschrieben habt. Ich bin jetzt auch schwanger (verfolge Euren Blog aber seit Anfang an) und beschäftige mich auch deshalb gerade wieder vermehrt mit der Bindungsentwicklung von Kindern.
    Eure unterschiedlichen Perspektiven und das Ausfüllen Eurer Rollen finde ich sehr interessant.
    Und ich bin mir sicher, dass die kleine Fiona an diesem Nachmittag sehr viel gelernt oder zumindest einige km Horizont dazugewonnen hat. Es wäre schön, wenn mehr Erwachsene auch so offen, unbefangen und interessiert an Euer Familienmodell herantreten könnten.

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