Zuneigungsverlagerungstendenzen

Ich habe zwischenzeitlich vergessen gehabt, dass es diesen Blog gibt – Verzeihung. Ich bin seit einem Jahr – neben Kiko! – mit einem Buchprojekt beschäftigt, das ich mir ein wenig übersichtlicher vorgestellt habe, das nimmt mich sehr in Beschlag. Ohne Co-Elternschaft hätte ich gar nicht erst erwägen brauchen, das zu machen…
Zu uns: Es läuft gut und es ist schön. Kiko ist jetzt über ein Jahr alt und zuletzt hatte sie eine Phase von vielleicht zwei Monaten, in der sie auf Yuriko und mich besonders abgefahren ist. Emma hat damit irgendwann so richtig ihren Frieden gefunden, bei A-lex bin ich mir nicht ganz so sicher – ich glaube, dadurch, dass er beruflich auch ganz schön viel Stress hatte, fand er das schon doof, dass Kiko zu mir wollte, sobald ich in den Raum kam. So richtig beschwert hat er sich nicht, wohl auch aus dem Gefühl, dass es da ja kaum was zu ändern gibt.
Seit wenigen Tagen fällt mir auf, dass sich die Beziehung zwischen Kiko und Emma wieder intensiviert. Gestern wollte sie auch einfach mal auf Emmas Arm, als wir alle drei im Zimmer waren und ich sie eigentlich betreut habe (aber gerade nicht viel Action geboten hatte), und auch davor gab es schon mal Tränen, als Emma den Raum verließ, obwohl sie bei Yuriko war, ihrer (noch stillenden) Number One.
Demnächst steht eine längere Fahrt von Kiko, Yuriko, A-lex und Emma an und über Weihnachten sind wir alle zusammen in den Bergen, das gibt bestimmt wieder neue Impulse.
Neulich hat mal wieder jemand gestaunt, dass ich als Vater keine Probleme damit habe, mein Kind „loszulassen“ – und ich kann dieses Wundern ja gar nicht verstehen. Wenn ich ein bisschen darüber nachdenke, fällt mir aber auf, dass ich von Anfang an verinnerlicht habe, dass wir das zu viert machen. Und ich habe ja von Anfang an voll die riesigen Vorteile ausgeschöpft, die das für mich hat. Ich bin einfach wirklich auf Co-Elternschaft eingestellt. Ich stände eher hilflos da, wenn die plötzlich abgesagt würde. Aber das hat ja glücklicherweise noch nie jemand von uns in Erwägung gezogen – jedenfalls nicht so, dass ich es gehört hätte…
Kiko läuft jetzt teilweise schon ganz allein durchs Haus und bald macht sie vielleicht Sachen, die wir ihr nicht erlauben können. Natürlich kriegt sie jetzt schon keine Messer oder Reiszwecken oder Zuckerkekse, aber wenn sie mit den Füßen auf dem Tisch trommelt, finden wir das eher noch anerkennenswert, dass sie das schafft… Ich erzähle das, weil wir uns dann mal wieder auf Dinge einigen müssen („Grenzen“), und das sollte doch was zu erzählen geben für den Gemely-Blog :-).

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