Vorvorgestern konnte sie Fenchel halten, vorgestern hat sie sich selbst umgedreht, gestern hat sie sich an meinem Knie hochgezogen, heute hab ich sie noch gar nicht gesehen, weil A-lex die Nacht mit der Kleinen und Yuriko gemacht hat – wer weiß, was sie mir nachher vorturnt. Geht jetzt gerade ratzfatz alles. Aber es sind auch schon bald neun Monate um.
Kiko ist quietschfidel, sie war jetzt ein paar Mal mit unterwegs, weil Yuriko weg musste, und immer, wenn sie wieder kommt, kann sie mehr. Ist es das Reisen oder das zwei-Tage-nicht-sehen?? Sie krabbelt zwar noch nicht so richtig, aber zwischendurch hat sie sich auch mal ein paar cm vorwärts bewegt, und sie hält einfach immer länger durch. Am liebsten halte ich sie vor mir und lasse sie an mir hoch- und herumklettern, das können wir zwei richtig gut.
Ok, ganz normales Vaterglück, nicht gemeinsameltern-spezifisch. An dieser Front gibt es nicht so viel zu bloggen; Kiko kann sich nicht aussuchen, bei wem von uns sie ist und sie scheint bei uns allen zufrieden (oder halt knatschig, wenn müde/hungrig/sonstiges (wann kommen denn jetzt eigentlich die Zähne, die wir schon seit drei Monaten für unerklärliches Geschrei verantwortlich machen?)). Die anderen drei sind alle ganz toll und die anderen zwei (aus der „Gang“, wie Yuriko unsere übergeordnete Wohngemeinschaft genannt hat) auch. Bei aller Liebe bin ich weiterhin froh, wenn ich gerade keine Kiko-Schicht habe, sondern mit meinen Projekten/Ideen/Kunst weiterkomme oder lesen darf… Aber kann gut sein, dass mir das gerade deswegen so viel Spaß macht, weil ich immer wieder Kiko habe. Es ist halt gerade richtig, auch wenn es für mich ganz deutlich anders ist, als wahrscheinlich für eine_n Angehörige_n z.B. einer Stammesgemeinschaft, in der nicht jede_r so ihre ganz eigene Selbstverwirklichung anstrebt. Dieses Gefühl, dass Kiko immer in meinem Leben dabei sein kann, habe ich nicht, so lange ich mich mit Datenbanken am PC beschäftigen oder Leute filmen oder mich von Haruki Murakami ins Jahr 1Q84 hineinsaugen lassen will.
Neulich haben wir beschlossen (ich war nicht begeistert), es wieder „so halb“ mit windelfrei zu probieren – und zwar nur tagsüber.
Und ihr nachts eine Plastikwindel anzuziehen. Ich bin skeptisch, was das „halbtags“ angeht, aber immerhin wird ihr gefallen, ohne Windel herumzulaufen, wir sparen 50% Abfall, und vielleicht lernt sie auch, trocken zu werden, wenn sie nachts weiterhin pullern darf. Wenn dreie dafür sind und ich nicht komplett dagegen, ist so eine Entscheidung halt durch (will sagen: positiv beschieden). Noch haben wir damit nicht wieder angefangen.
Themen sind ansonsten gerade noch, wie wir sie leichter ins Bett bringen (im Moment erst gegen 22:00 mit einem finalen Schlafengehen-Stillen) können, gern auch mit weniger nachts aufwachen (im Moment gegen 2:00 und 4:30 Uhr, wenn sie um 22:00 eingeschlafen ist), und wie wir sie dazu bringen, ihre Nicht-Muttermilch-Mahlzeiten auch dafür zu nutzen, satt zu werden. Sie isst/trinkt schon Smoothie/Avocado/Kartoffel- und Reisbrei, aber deswegen scheint sie noch nicht weniger gestillt werden zu müssen.
Habe ich irgendwo geschrieben, Dass A-lex und Emma sie gern roh ernähren würden? Sie sind da nicht (mehr) so streng und lassen uns auch mal Kartoffel- oder Reisbrei probieren, weil Yuriko und ich dachten, dass sie davon vielleicht satter wird. Sieht aber eh nicht wirklich so aus.
Na, wir fünf kriegen uns schon noch da hin, wo wir hinsollen 🙂