Was für ein Sommer

Seit Tagen bin ich in Hochstimmung. Die Babys reagieren seit vielleicht zwei Wochen beide viel wacher und begeisterter darauf, wenn mensch sich mit ihnen beschäftigt – und ich habe plötzlich das Gefühl, dass Noam und Ta tatsächlich mich wahrnehmen, wenn ich komme, mit ihnen schäkere und spiele und sie in den Arm nehme. Noam futtert Brei und gerät ganz aus dem Häuschen, wenn er ein Melonenstück in den Mund geschoben bekommt, dreht sich auf den Bauch und strotzt vor Lust auf Bewegung und Leben – und Ta gibt das schönste Kichern von sich, wenn ich ihn auf Hals, Bauch oder Wange knutsche (am besten mit babykompatiblen Geräuschen). Tatsächlich genieße ich die Zeit mit ihnen, trotz all der Arbeit, die noch getan werden muss. Und die Nächte mit den Babys sind auch nicht mehr schlimm, ich mache die jetzt manchmal auch ohne Not alleine und rufe Yuriko (die allerdings langsam urlaubsreif ist) nur einmal nachts zum Stillen. Kann passieren, dass sie und ich trotzdem von 22:00 bis 5:00 Uhr durchschlafen und ich dann nach dem Stillen gemütlich mit den Zwillingen aufstehe, während sie nochmal weiterschlafen geht. Dann liegt Noam vielleicht noch zwei Stunden zufrieden mit seinem Babyspielzeug rum und Ta schläft noch eine Runde oder sitzt auf meinem Arm, während ich frühstücke oder sogar lese oder telefoniere. Und dann kommt irgendwann Kiko und begrüßt ihre Brüder und manchmal setzt sie sich zu ihnen (oder einem von ihnen) in das laufstallartige Babypodest und singt ihnen was vor oder erzählt ihnen, dass sie keine Angst vor dem Fuchs haben müssen. Es kann also wirklich schön sein. Drei Kinder zu viert – im Allgemeinen geht das gut. Yuriko soll demnächst mal ein Wochenende für sich bekommen, da fahre ich dann mit Kiko weg und A-lex und Emma nehmen die Babys. A-lex hat neulich auch gesagt, dass dieser Sommer entspannter ist, als er es sich vorgestellt hat und Emma hat zumindest noch vor wenigen Wochen gesagt, dass sie die Zeit mit den Babys immer genießt. Sie und Yuriko haben ja den unglaublichen Urlaub mit allen drei Kindern gestemmt, der A-lex und mir viel extra-Zeit geschenkt hat: Acht Tage im Allgäu. Hat gut geklappt, war aber natürlich anstrengend mit 150-%-iger Dauerverantwortung. Auch im Alltag nehmen die beiden Mütter in jeder ersten Nachmittagshälfte alle drei Kinder mit auf einen Spaziergang – ein Ritual, das den Babys einen Mittagsschlaf im Zwillingskinderwagen beschert und das Kiko auch sehr bald als regelmäßige Einrichtung eingefordert hat: Sie fährt in ihrem alten Kinderwagen mit und kann sich da ein bisschen vom anstrengenden Kindergartenvormittag erholen.
Meine gute Stimmung hat vielleicht auch damit zu tun, dass wir einen großen Teil der Baustelle erfolgreich hinter uns gebracht haben – und dass unser ausgetüftelter Kinderbetreuungsplan, der mir fast volle vier Baustellentage (7-16:30 Uhr), A-lex genug Zeit für seine Firmen und Emma und Yuriko gerade (knapp) genügend Freiraum gewährt, tatsächlich funktioniert hat. Natürlich ist das Haus noch nicht fertig. Aber ich genieße diese Tage, in denen groß und schwer zu sehen ist, was wir alles schon geschafft haben. Am 5. August ist Richtfest. Was für ein Sommer…

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